Karwoche
„Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,11b)
Für dich: Dem Hosanna folgt das Kreuzige ihn! Die Ohnmacht des Herrn ist seine Macht und unsere Hoffnung
Liebe Biedermannsdorferinnen und Freunde!
Wieder einmal ist sie da: Die Karwoche mit ihrer eigenartigen Spannung - da ist der festlich-begeisterte Begrüßungsruf des Königs "Hosanna" (Hoschia na = Hilf doch) und dann das "Kreuzige ihn" für einen Verbrecher. Die Menschenmenge ruft dies, so widersprüchlich es wirkt, innerhalb weniger Tage für die selbe Person, für Jesus Christus, aus.
Aktuell erleben wir ebenfalls eigenartige Spannungen: Innerhalb der Kirche lassen sich verschiedenste Gruppen gegeneinander ausspielen. Sie wollen zwar das selbe, nämlich den Glauben möglichst gut für die Zukunft zu erhalten und zu gestalten. Sie glauben jedoch, dass anders Denkende schon eine Gefahr für diese Entwicklung darstellen. Ähnliches beobachten wir zur Zeit in der Politik, egal ob innerhalb oder zwischen den Parteien, egal ob auf Bundes-, Landes- oder Gemeindeebene. Spannungen gehören zu unserem Leben. Wo sie aber nicht ausgehalten werden, wird's irgendwie problematisch.
Die Texte des Palmsonntag, vom Evangelium zur Palmprozession bis zur Messe mit der Leidensgeschichte (Passionsgeschichte) Jesu macht dies spürbar:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2023-04-02
Die christliche Verkündigung ist sich dieser bleibenden Spannung bewusst. Widersprüchliches Handeln der Menschen gehört zum Leben dazu. Die Texte des Palmsonntag und die Ereignisse, die während der ganzen Karwoche in Erinnerung gerufen werden, gehen sehr realistisch an diese Tatsache heran. Es ist nicht nur der "böse Mob", die Menschenmenge, die sich da manipulieren lässt. Da sind auch die Jünger, die begeistert Jesus beim Einzug in Jerusalem begleiten und die dann, nach seiner Festnahme, davonlaufen oder sogar, wie Petrus, leugnen, diesen Jesus je gekannt zu haben.
Manche stellen sich die Frage: Und wo wäre ich? Persönlich glaub ich, dass das die falsche Frage ist. Die richtige wäre: Was machen diese Ereignisse mit mir? Und ich denke, dass eine richtige Antwort lautet: Ja, das Leben und die Menschen sind oft widersprüchlich, auch ich. Das nehme ich an und mache das beste daraus - und das bedeutet, wo auch immer ich mich gerade befinde, bemühe ich mich darum, für möglichst viele das Beste zu tun.
Einen guten Start in die Karwoche, in der wir mehr und mehr echte "Pilger der Hoffnung" und als solche "mit Abstand 🐘😉die besten" Leuchttürme und Shooting-Stars österlichen Friedens werden,
wünscht mit lieben Grüßen,
bleibt xund Euer Pfarrer Bernhard Mucha