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34. Sonntag im Jahreskreis

Jesus Christus, der uns zu einem Königreich gemacht hat
und zu Priestern vor Gott (Offb 1,5a)

Für dich: Mit ihm bist auch du Erbe des Reiches der Ewigkeit!

Liebe Freunde!
Auch das Christentum ist ein Kind seiner Zeit ... gesellschaftliche Bilder prägen das Bild der Kirche. Wenn man dem Neuen Testament folgt, gibt es darin zwar eine eindeutige Vision der "Königsherrschaft Gottes" oder des "Reiches Gottes", diese ist aber an keine "weltliche" Macht gebunden. Deutlich wird das im Wort Jesu: "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" (Mk 12,17) - oder auch im aktuellen Evangelium: "Mein Königtum ist nicht von dieser Welt." (Joh 18,36,b):
https://schott.erzabtei-beuron.de/herrenfeste/ChristkoenigssonntagB.htm?datum=2024-11-24&r=1
Selbstverständlich haben die Christen aber auch die Transformation des römischen Kaisertum vom "Gott-Kaiser" zum "Von-Gottes-Gnaden-Kaiser" als Wunder betrachtet, und diese Staatsform als die richtige, oft sogar gottgewollte betrachtet, sich ihr angepasst und im Mittelalter die kirchlich-hierarchische Struktur mit der weltlich-hierarchischen Struktur parallelisiert.

Im Laufe der neuzeitlich-aufgeklärten Demokratisierung hat auch das Christentum neue Wahrheiten in der Bibel entdeckt. Das gemeinsame Priestertum aller Getauften, ihre königliche Würde und ihre prophetische Sendung wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts immer deutlicher von Theologen heraus gearbeitet und mit dem 2. Vatikanischen Konzil zur allgemeinen Lehre der Kirche erhoben. Demokratisierung ist demnach auch in der Kirche angekommen und die Kirche unterstützt gesellschaftliche Demokratisierungsprozesse.
Dabei entdecken sie Jesus als den vor Pilatus stehenden König im Spottgewand, wie das Evangelium zeigt. Irgendwie würdevoll und doch bereits gefoltert und knapp vor der Kreuzigung. Sie entdecken auch, dass wir alle als Geschwister Jesu teilnehmen an seiner königlichen Würde. Sein Königtum ist nicht das eines Monarchen sondern das eines Freundes (Joh 15,15) oder gar eines Dieners (Joh 13,1-11).

Haben die Menschen noch vor wenigen Jahrzehnten am Christkönigsfest einem weit entfernten Herrscher-Christkönig gehuldigt, entdecken sie heute in erster Linie ihre eigene göttlich-königliche Würde. Der Blick auf Christus macht es möglich.
Er macht es auch möglich, dass wir, 2025 Jahre später, für einander und unsere Mitmenschen dienende "Pilgern der Hoffnung" werden- Und das aus dem Bewusstsein, mit und wie Maria königliche Schwestern und Brüder des Christkönigs zu sein. So werden wir auch strahlende  Leuchttürme🗼 und belebende Shooting-Stars 💫 für die Welt!
das wünscht
Euer Pfarrer Dr. Bernhard Mucha

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