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31. Sonntag im Jahreskreis

Er lebt allezeit, um für sie einzutreten. (Hebr. 7 25b)

Für dich: Ein Gott für dich, ein Gott für uns

Liebe Freunde!
Da waren wir bis vor kurzem davon überzeugt, eine "schöne und elegante Verfassung" (Van der Bellen 2019) zu haben, die vieles ermöglicht, aber auch Demokratie garantiert. Lange Zeit hat man die amerikanische Verfassung als stabiles Vorbild der Demokratie für die ganze westliche Gesellschaft, wenn nicht gar für die ganze Welt betrachtet. Irgendwie beginnen diese Bilder zu zerfließen.
Wenn wir alle in diesen Tagen beim Gedächtnis unserer Verstorbenen uns der Vergänglichkeit bewusst werden, mag auch klar werden, dass nichts garantiert fix ist. Alles muss immer wieder neu in seinem Wert entdeckt, bewahrt und entwickelt, der Zeit angepasst und wahrscheinlich auch verteidigt werden.

Ich finde spannend, wie sehr uns alle, und nicht nur die Politiker oder die Journalisten die bevorstehende Wahl in den USA beschäftigt. Ich bin inzwischen oft in diversen Gesprächen dazu gefragt worden. Eine Wahl in einem anderen Land, ja auf einem anderen Kontinent ... und doch eine Wahl, die, wie auch immer sie ausgeht, Konsequenzen für die ganze Welt mit sich bringt.
Übrigens: Die Bibelstellen dieses Wochenendes zeigen uns, wie "schön und elegant" die wichtigsten Gebote sind:
https://schott.erzabtei-beuron.de/jk31/SonntagB.htm?datum=2024-11-03&r=1
Gott, den Nächsten und sich selbst lieben ... und schon lebst du ein gutes Leben, lebst du richtig. Dieses bereits alttestamentliche Grundgesetz wird von Jesus bestätigt quasi als "Verfassung der Christenheit". Klingt einfach, auch wenn jemand nicht an einen Gott im biblischen Sinn glaubt, eine "höhere Wertwelt" kennt selbst der Atheist, und diese, den Mitmenschen und sich selbst lieben, kann doch jeder ... sollte man glauben
Die Erfahrung ist eine andere. Wie schnell eskalieren Meinungsverschiedenheiten zu hasserfüllten Konflikten, selbst unter (Jagd)Kameraden, wie uns gerade in Oberösterreich vorgeführt wird. Und wahrscheinlich können die meisten von uns Erfahrungen aus der eigenen Umgebung beisteuern.

Es gilt auch hier: Die Regel der Gottes-, Nächsten-, und Selbstliebe muss ebenfalls immer wieder neu entdeckt, bewahrt und entwickelt werden, Es fängt schon bei der Selbstliebe an: Wie viele Menschen haben es schwer, sich selbst, ihre eigenen Fähigkeiten und Schwächen anzunehmen, geschweige denn zu lieben. In unserer sich stark verändernden Welt, wird Nächstenliebe ebenfalls schwerer: Wem kann man heute noch trauen? Ohne persönliche positive Entscheidung und Risikobereitschaft geht da gar nichts. Dabei können wir davon ausgehen, dass jeder Mensch zunächst gut und in Frieden leben möchte. Wäre das nicht eine Basis für einen Dialog, für ein "Aufeinander-Zu"?
Stellen Sie sich vor, diese "Aufeinander-Zu-Bewegung" erfasst viele - so werden sie mit uns "Pilger der Hoffnung", die fähig sind, als strahlende Leuchttürme🗼 und belebende Shooting-Stars 💫 mit und wie Maria ein Herz füreinander zu haben, damit eine Atmosphäre des Vertrauens in die Zukunft wächst,
das wünscht
Euer Pfarrer Dr. Bernhard Mucha

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