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17. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Freunde!
Wahrscheinlich ist es das erste Mal in der Geschichte, möglicherweise vom 2. Weltkrieg abgesehen, dass die Menschheit sich so sehr ihrer Grenzen bewusst wird. Erstmalig ist sicherlich die Komplexität der Probleme, der sie sich zu stellen hat. Gut, dass es Komplexitätsforscher gibt!
Aber, so wie man sagt, dass in Österreich bei einem Fussballmatch fast 9 Millionen Zuschauer sich als die besseren Schiedsrichter fühlen, gibt es wahrscheinlich bald 9 Milliarden Problemlöser auf dieser Welt. Die einen, die sagen, es gäbe keinen Klimawandel und vor allem sei er nicht von Menschen verursacht, die anderen, denen das scheinbar egal ist, wieder andere, die am liebsten jeden vermeintlichen Klimasünder zumindest im Gefängnis sehen würden. Ähnlich verhält es sich bei Covid-19, wir kennen alle die Auseinandersetzungen, die ganze Familien zumindest phasenweise

auseinander gebracht haben. Und schließlich der Ukraine-Krieg: Kann sich die demokratische Gesellschaft von einem Diktator alles gefallen lassen, wie weit muss oder darf sie mit Kompromissen gehen? Was kann sie tun, um einen 3. Weltkrieg nicht zu riskieren. Papst Franziskus meint, es wäre bereits "ein Weltkrieg in Stücken". Das führt auch zu Fragen um die Inflation und die Fragen, wie Europa durch den nächsten Winter kommt.
"Es ist alles so kompliziert", sagte einmal ein österreichischen Bundeskanzler, und wurde dafür von den Medien "zerrissen".
Und obwohl die aktuelle Gemengelage eine größere Solidarität, ein bewussteres "Wir" erfordert, scheint es, dass eher Polarisierung und Endsolidarisierung überhand nehmen.
Auf diesem Hintergrund halte ich die Texte dieses Sonntags höchst interessant:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2022-07-24
Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Einladungen zu Gebetsstürmen (z.B. Rosenkranz-Sühnekreuzzug um Frieden nach dem 2. Weltkrieg), Wallfahrten und Gelöbniswallfahrten an der Tagesordnung. Fast jede Pfarre kennt solche Traditionen auch noch heute, sie sind im Verschwinden. Wahrscheinlich müssen wir heute neue, angepasste Formen finden, aber ich halte das Gebet in dieser Zeit für eine enorme Herausforderung an Gläubige Menschen der Gegenwart. Es gibt so viele Anliegen, die jeder persönlich hat und es gibt so viele Anliegen, welche die Menschheit der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts bewegen.


Die Votivtafeln in vielen Wallfahrtskirchen zeugen davon, dass die Menschen jahrhundertelang vital erlebt haben, dass Gott hilft und die Anrufung von Maria und anderen Heiligen höchst nützlich ist.
Neben der Bereitschaft, Solidarität der Menschen zu fördern, glaube ich, dass wir Menschen des Vertrauens brauchen. Gott, der himmlische Vater - und es ist nicht verboten, ihn auch mütterlich zu sehen, wird uns "keinen Skorpion" geben, aber er wird der Menschheit helfen, neue, gute, zielführende, solidarische und mitunter überraschende Lösungswege  zu finden, wenn wir ihn nur darum bitten.
So werden wir hoffnungsvolle Zukunftswege in Angriff nehmen und "mit Abstand 🐘😉die besten" Leuchttürme und Shooting-Stars wahren Friedens für unsere Zeit werden!
Liebe Grüße
und bleibt cool und xund Euer Pfarrer Bernhard Mucha

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