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16. Sonntag im Jahreskreis

Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. (Lk 10,41b f)

Für dich: Sorgen und Mühen sind wichtig, aber Vertrauen und Verweilen-Können ebenso

 Liebe Freunde!
Die meisten Menschen wollen, dass es ihnen selbst und ihren Mitmenschen gut geht. Dafür setzen sie auch sehr viel ein. Gastfreundschaft gehört bei allen Völkern wesentlich dazu. Auch bei uns leisten viele Enormes, dass sich Gäste bei ihnen wohlfühlen. Geschäftigkeit ist dafür selbstverständlich. Auch wenn jeder sich immer wieder nach Muse oder Ruhe sehnt, wird diese nicht selten als Faulheit abgewertet.
In einer Leistungsgesellschaft ist dafür kaum Platz: So werden Ruhezeiten, wie Urlaub, zu neuen Leistungen genutzt: Möglichst viel Sightseeing, oder sportliche Weiterentwicklungen und Animationen, weite Fahrten ... dann hat man im Urlaub wieder was "geleistet".

Die Schriftstellen dieses Sonntags weisen provokativ in eine andere Richtung:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2022-07-17
Selbstverständlich geht es Jesus nicht darum, die Leistung von Marta zu entwerten, vielmehr möchte er die Ruhe, das Zuhören und Verweilen ihrer Schwester Maria aufwerten. Er macht deutlich, dass dies in diesem Fall keine Faulheit darstellt, sondern eine andere, wirklich gute Form menschlichen Daseins.
Spannend finde ich, dass die neue Einheitsübersetzung von 2016 dem griechischen Original besser entspricht. In der älteren Einheitsübersetzung von 1980 stand noch: "Maria hat den besseren Teil  erwählt", jetzt heißt es: den guten Teil. So steht es im Griechischen, in der lateinischen Übersetzung, der "Vulgata", steht sogar "den besten Teil", woraus viele Interpreten eine Ablehnung der "Sorgen und Mühen" Martas durch Jesus abgeleitet haben.

Selbstverständlich lehnt Jesus den Einsatz Martas nicht ab, im Gegenteil, er war gerne im Haus der Geschwister zu Gast. Er weist nur auf mehrere Dimensionen des Lebens hin. Wir brauchen neben unserem Tun auch die Zeiten der besinnlichen Ruhe, des Gebetes, des Hinhörens, des einfach-da-Seins, damit jeder er selbst bleiben und immer mehr werden kann.
Vielleicht finden sich im Urlaub einige Momente dafür. Gerade jetzt, wo so vieles durcheinander läuft, wo die Angst vieler Menschen zunimmt und soziale Spannungen sichtbarer werden, braucht es diese Momente des Innehaltens: Dass wir uns nicht von den Alltagssorgen überrollen lassen, dass wir nur mehr schnell und nicht selten aggressiv auf Bedrohliches reagieren, sondern immer wieder ruhig und zuversichtlich Überblick bewahren können. Einen Überblick, den uns das Hinhören auf das Wort des lebendigen Gottes, der heiligen Schrift, bietet.

Dass wir so hoffnungsvolle Zukunftswege in Angriff nehmen und so "mit Abstand 🐘😉die besten" Leuchttürme und Shooting-Stars wahren Friedens für unsere Zeit werden können wünscht mit
lieben Grüßen,
und bleibt xund Euer Pfarrer Bernhard Mucha

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