Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. (Röm 8,16) Für dich: Wir sind echt mit Gott verwandt!
Liebe Freunde!
Derzeit wird an vielen Stellen ein "WIR" gefordert oder ein-gemahnt, wie z.B. in Werbeslogans, der Wirtschaft oder diversen Pfingsttagungen. Tatsächlich ist ein verstärktes Gegeneinander zu beobachten, ich denke nur an die Lohnverhandlungen im Herbst, die in Österreich trotz häufigerer Betriebsversammlungen und gelegentlicher Streiks relativ schnell zu guten Erfolgen führten, dank der Sozialpartnerschaft. Oder das aktuelle, z.T. unangenehme Hick-Hack. Natürlich ist Wahlkampf, da gehört ein gewisses pointiertes Herausstreichen der eigenen Position im Gegensatz zu den anderen dazu - nicht jedoch das persönlich einander "Anpatzen". Und natürlich die Kriege ...
Da ist die Sehnsucht nach einem größeren "WIR-Bewusstsein" verständlich und angebracht. Und: Christen sind davon überzeugt, dass sie die Aufgabe haben, selbst und mit möglichst vielen "Menschen guten Willens" an einer "WIR-Welt" im besten Sinn des Wortes zu bauen. Das nicht zuletzt auf dem Hintergrund eines Gottesbildes, das selbst durch ein "WIR" geprägt ist, wie der "Dreifaltigkeitssonntag" eindrucksvoll zum Ausdruck bringt:
https://schott.erzabtei-beuron.de/herrenfeste/DreifaltigkeitB.htm?datum=2024-05-26&r=1
Gott, den wir Christen in der dogmatisch-komplexen Formulierung als "einen Gott in drei Personen" verehren, ist zutiefst intensivste Gemeinschaft - abgesehen von der spannenden Tatsache, dass der Heilige Geist zumindest in den beiden biblischen Sprachen ein anderes grammatikalisches Geschlecht als im Deutschen oder Lateinischen aufweist, im hebräischen ist sie feminin, im Griechischen ein Neutrum 😉!
Und dieser Gott in Drei Personen möchte, dass die Menschen nach Möglichkeit ein globales WIR werden (siehe Evangelium) - das aber auf freiwilliger Basis, was auch Christen in der Vergangenheit zuweilen nicht verstanden haben Gott setzt auf ein Wachstum des WIR, das durch den Heiligen Geist gewirkt wird, wie die 2. Lesung aus dem Römerbrief zeigt.
Nein - Christen sind leider in den vergangenen 2000 Jahren keine leuchtenden Vorbilder für eine gesunde WIR-Werdung geworden, einzelne Heilige oder auch manche geistgewirkte (Ordens)-Bewegungen, wie Franz v. Assisi, haben das Bewusstsein aber immer wieder aufbrechen lassen. Unser "Franziskus" ist mit der Synode über die Synodalität voll dabei.
Die Sehnsucht nach "mehr WIR" halte ich für ein Gottesgeschenk an unsere Zeit, die Arbeit an unserem gemeinsamen Planeten erneut und mit vollem Tatendrang wieder aufzunehmen. Das geht nur miteinander, im Miteinander möglichst aller Menschen und im Miteinander mit allen Lebewesen unserer Welt.
Das Jubiläumsjahr 2025 ist ein perfekter Anlass, uns voll Hoffnung auf diesen WIR-Weg zu begeben und im Vertrauen mit Maria durch den Heiligen Geist zu strahlenden Leuchttürme🗼 und Shooting-Stars 💫 der Friedenswelt zu werden,
das wünscht
Euer Bernhard